
Der Architekt und Widerstandskämpfer Aloys Odenthal (1912–2003) Foto : Mahn- und Gedenkstätte
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat sich am heutigen Dienstag, 2. November, in der Mahn- und Gedenkstätte mit Christel Duda getroffen, der Tochter des Gerresheimer Architekten Aloys Odenthal. Dieser war 1985 zum Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf ernannt worden für seine Verdienste um die Rettung der Stadt im April 1945. Der 1912 geborene Aloys Odenthal hatte damals zu einer Widerstandsgruppe gehört, die die Stadt kampflos an die Alliierten übergeben wollten und damit den fanatischen Durchhaltewillen der Nationalsozialisten unterwandert hatten. Er verstarb 2003 in seiner Heimatstadt. Ein Platz und eine Schule tragen heute seinen Namen. Zudem unterhält die Landeshauptstadt ein Ehrengrab auf dem Gerresheimer Waldfriedhof.
“Was Ihr Vater Aloys Odenthal damals gemacht hat, war mutig und selbstlos. Er hat sich große Verdienste um unsere Stadt erworben. Ich freue mich, dass Sie heute hier in unserer Gedenkstätte sind, wo Ihr Vater sowohl in der Ausstellung als auch in der Forschung gewürdigt wird”, so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Gemeinsam mit dem Institutsleiter Dr. Bastian Fleermann und Dr. Andrea Ditchen von der Mahn- und Gedenkstätte empfing der Oberbürgermeister Christel Duda, die zum ersten Mal zu Besuch in der 2015 neu eröffneten Mahn- und Gedenkstätte an der Mühlenstraße war. Begleitet wurde Christel Duda von ihrer Tochter Claudia Siebner.
Die Gäste zeigten sich sehr bewegt in der Dauerausstellung — insbesondere vor dem Bild von Aloys Odenthal. Christel Duda war sieben Jahre alt, als ihr Vater mit seinen Freunden die spektakuläre Rettungsaktion durchführte. Sie kann sich sehr eindringlich an die Rettung der Stadt und den Einmarsch der US-Truppen erinnern. Sie ist das einzige noch lebende Kind der Odenthals, das das dramatische Frühjahr 1945 noch erlebt hat. “Meine Kollegin Dr. Ditchen forscht derzeit sehr intensiv zum Widerstand dieser Gruppe. Wir wollen dieses Kapitel der Düsseldorfer Stadtgeschichte einmal grundlegend analysieren und erforschen”, so Fleermann. Christel Duda und Claudia Siebner zeigten sich hierüber hoch erfreut.