Düsseldorf beruft Wolfgang Rolshoven zum neuen Antisemitismusbeauftragten

 (V. l.) Bert Römgens, Direktor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der Antisemitismusbeauftragte Wolfgang Rolshoven sowie Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte © Lokalbüro

(V. l.) Bert Röm­gens, Direk­tor der Jüdi­schen Gemeinde Düs­sel­dorf, Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, der Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­tragte Wolf­gang Rol­s­ho­ven sowie Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte © Lokalbüro

 

Zum 1. Juli 2025 hat die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf Wolf­gang Rol­s­ho­ven als Beauf­trag­ten für die Bekämp­fung von Anti­se­mi­tis­mus und zur För­de­rung jüdi­schen Lebens offi­zi­ell ein­ge­setzt. In einer gemein­sa­men Pres­se­ver­an­stal­tung erläu­ter­ten Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Rol­s­ho­ven sowie der Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, Dr. Bas­tian Fleer­mann, die Schwer­punkte und Erwar­tun­gen an die neue Stelle.

Der Ober­bür­ger­meis­ter hob her­vor, dass trotz zahl­rei­cher Gedenk­ver­an­stal­tun­gen das Gefühl der Unsi­cher­heit bei vie­len jüdi­schen Men­schen in der Stadt lei­der wei­ter­hin prä­sent sei. Er betonte die Ver­pflich­tung der Stadt, ent­schie­den gegen Anfein­dun­gen und Aus­gren­zung vor­zu­ge­hen. Die Ein­rich­tung einer eige­nen Stabs­stelle sowie die Beru­fung eines erfah­re­nen Beauf­trag­ten sei ein kla­res Signal Düs­sel­dorfs, Hass und Dis­kri­mi­nie­rung kei­nen Raum zu geben. Mit Wolf­gang Rol­s­ho­ven habe man einen tief in der Stadt ver­wur­zel­ten Ansprech­part­ner gewon­nen, der sowohl in der jüdi­schen Gemeinde als auch in der brei­te­ren Bevöl­ke­rung hohes Ver­trauen genießt.

Rol­s­ho­ven selbst zeigte sich ent­schlos­sen, die Her­aus­for­de­rung gemein­sam mit der gesam­ten Stadt­ge­sell­schaft anzu­ge­hen. Er machte deut­lich, dass sich nie­mand allein die­ser Auf­gabe wid­men könne, gleich­zei­tig sei er über­zeugt, dass durch Zusam­men­ar­beit viel erreicht wer­den könne. Die Bedeu­tung Düs­sel­dorfs als Hei­mat der dritt­größ­ten jüdi­schen Gemeinde Deutsch­lands unter­strich er als wich­tige Grund­lage für sein Engagement.

Die neu geschaf­fene Posi­tion ist im Büro des Ober­bür­ger­meis­ters ange­sie­delt und wird durch eine eigene Stabs­stelle unter­stützt. Zu den Haupt­auf­ga­ben gehört die Koor­di­na­tion von Initia­ti­ven zur Prä­ven­tion von Anti­se­mi­tis­mus, die Initi­ie­rung neuer Pro­jekte sowie der Auf­bau und die Pflege eines weit­rei­chen­den Netz­werks gesell­schaft­li­cher Akteu­rin­nen und Akteure. Ziel ist es, nach­hal­tige Struk­tu­ren zu schaf­fen, die jüdi­sches Leben stär­ken und Anti­se­mi­tis­mus lang­fris­tig wirk­sam bekämp­fen. Gleich­zei­tig dient der Beauf­tragte als Anlauf­stelle für Betrof­fene anti­se­mi­ti­scher Übergriffe.

Bereits vor Amts­an­tritt hatte Rol­s­ho­ven mit einer Spen­den­ak­tion von rund 56.000 Euro für Auf­merk­sam­keit gesorgt. Gemein­sam mit den Düs­sel­dor­fer Jon­ges und wei­te­ren Unter­stüt­zern initi­ierte er anläss­lich des Holo­caust-Gedenk­tags eine Kam­pa­gne, die Gel­der für Pro­jekte gegen Anti­se­mi­tis­mus sam­melte. Die genaue Ver­wen­dung der Mit­tel wird in enger Zusam­men­ar­beit mit der jüdi­schen Gemeinde und der Gedenk­stätte abgestimmt.

Neben der Beru­fung des Anti­se­mi­tis­mus­be­auf­trag­ten ergreift die Stadt wei­tere Maß­nah­men: So wurde vom Run­den Tisch „Anti­se­mi­tis­mus an Düs­sel­dor­fer Schu­len“ eine Hand­rei­chung für Lehr­kräfte ent­wi­ckelt, die im kom­men­den Schul­jahr vor­ge­stellt wird und den Umgang mit anti­se­mi­ti­schen Vor­fäl­len erleich­tern soll. Zudem arbei­tet Rol­s­ho­ven an einem brei­ten Bünd­nis von gesell­schaft­li­chen Grup­pen, Kir­chen, Gewerk­schaf­ten und Ver­ei­nen, das den Kampf gegen Juden­hass gemein­sam vor­an­trei­ben will.

Mit die­sen Schrit­ten sen­det Düs­sel­dorf ein deut­li­ches Zei­chen für Tole­ranz und ein respekt­vol­les Mit­ein­an­der in der Stadtgesellschaft.

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